Samson

Die Geschichte des Ramingsteiner Samsons

Die heutigen Figuren des "Ramingsteiner Samsons" und seinen Zwergen sind vergleichbar zu ihren "Kollegen" im übrigen Lungau ziehmlich jung genauer gesagt knapp 10 Jahre. Dies heißt aber nicht dass es in Ramingstein diesen "Aushängebrauch" des Lungaus zuvor nicht gab. Es ist sogar anzunehmen, dass die SAMSONTRADITION in Ramingstein als eine der ältesten zu betrachten ist, den dieser Ort war, in der vermeintlichen Entstehungszeit des "Brauches", (vermutlich zwischen Ende des 16. Jhd. bis Mitte des 17. Jhd. in der heutigen Form" wohl zweifelsohne einer der wichtigsten des Lungaus - Bergbaumetropole!!!

Dadurch dieser Ort leider mit dem Ende des Bergbaus 1827 an Bedeutung verlor ist anzunehmen, dass dies auch zum Versiegen einiger heute längst (fast) vergessener Bräuche und Traditionen beitrug. Davon war auch der Ramingsteiner Samon betroffen der seither in Ramingstein immer so etwas wie eine Berg und Talfahrt erlebte und für Jahrzehnte sogar ganz verschwand.

Dieser Umstand bringt natürlich mit sich dass Samsone verkamen, verschwanden und einer sogar verschachert wurde - der Vorgänger des aktuellen, nach Murau. 1991/92 wurde im Zuge des Ladübertragens (Bürgermeisterwechsel) von der Bergrettung ein neuer "Samson" erschaffen, der 1997/98 durch zwei Zwerge ergänzt wurde so ab nun versucht den "ALTEN BRAUCH" wieder hochleben zu lassen.

Musikkapelle mit Samson

 

Die Figuren des Ramingsteiner Samson

Der Samon wiegt ca. 80 kg und hat eine Höhe von ca. 6 m. Sonderheit sind die großteils blaue Farbe seiner Kleidung die Traditionsfarbe Ramingsteins ist, und sein vollbärtiges Gesicht mit buschigen Augenbrauen.

Die Zwerge sind nach den beiden Patronen Ramingsteins   Ramingstein: Hl. Achatzius    Kendlbruck: Hl. Maria Muttergottes    Achatz und Maria genannt, was sich an der Hutkuppel derselben nachlesen lässt.

Maria ist im Lungauer Dirndl mit Gretlfrisur und Achatz - die eigentliche Aushängefigur des Ramingsteiner Samson - unterscheidet sich vollkommen von allen anderen Zwergenkollegen aufs Größte. Er besitzt einen Knappenhut der spitzig abgewinkelt hoch aus der Menge ragt und trägt als Tribut an seinen Heimatort die Bergwerksuniform mit Abzeichen der Zunft. Die beiden Figuren bestechen durch ihr drollig-witziges Erscheinen und werden somit immer von einem Schwarm Kinder verfolgt mit der Absicht sie zu "zegatzn" oder "tratzn" um von ihnen ein bisschen gejagt zu werden, was auch als Sonderheit der gesamten "Samsontradtion" gesehen werden kann.

 

Ausrückungen

Aktuell sind der Kendlbrucker Prangtag und das Erntedankfest in Ramingstein wobei an einem entgültigen Ausrückungsmodus mit Traditionsabsicht in Abstimmung mit der Geistlichkeit und den Vereinen noch gefeilt wird.

 

Urbrauch Samson

Die Fragen wo und wodurch entstand der Samson bzw. wer erschuff diesen einzigartigen und so wunderschönen Brauchtum, wird wohl nie vollkommen geklärt werden. Während viele Hinweise bestätigen, dass es sich um einen Biblischen - fundamentierten, christlichen Brauch handelt existiert jedoch auch die Sage um "Margarethe Maultasch" die laut Kürsinger,k von deren Wöltinger Bauern mittels einer Riesenfigur namens SIMSON, SAMSAM oder eben Samson getäuscht und vertrieben wurde.

Auch besitzt die griechische Mytheologie, einen Helden namens SAMSON, was jedoch mit dem "Lungauer Brauch" bis auf die Namensgleichheit nicht das Geringste zu tun hat. Wenn man den Ursprung des Brauches in dieser heutigen Form als christliche und somit biblisch bezeichnet, so ist dies ohne Zweifel richtig und auch belegt. Spricht man von der Maultasch-Sage, so ist dies nur ein "Geschichtl" den die Selbige hat den Lungau nie betreten. Weder in friedlicher noch kriegerischer Absicht. Ich glaube und darauf soll schon die Überschrift dieses Absatzes hinweisen, wenn man nach dem Ursprung sucht, und glaubt ihn gefunden zu haben ist nur noch die eine Frage offen woraus er entspringt. Die Anwort so würde ich meinen lautet URBRAUCH.

Ein Brauch, der sich aus Keltisch - Heidischen Tagen in denen die im Lungau heimischen Kelten Stämme zum Frühlingsbeginn riesige Strohfiguren in die Dorfmitte trugen um sie als Zeichen des Sieges über die Winterkälte abzubrennen, bis in unsere christliche Zeit hinübergerettet hat, und wenn auch nur ganz waage an seinen vermeintlichen Wurzeln erinnert.